Versicherungen für Studenten

  • Absicherung

Der Beginn eines Studiums fühlt sich für die meisten Studienanfänger wie ein Sprung ins kalte Wasser an. Hat man die ersten eigenen vier Wände bezogen und sich an der Uni zurechtgefunden, stehen schon neue Herausforderungen vor der Tür: Wie sieht es mit Versicherungen aus, jetzt wo man nicht mehr bei den Eltern wohnt? Hier ein Überblick, welche Lösungen für Studenten sinnvoll sind.

Vorab-Check: Bin ich als Student weiterhin familienversichert?

Wenn du mit dem Studienbeginn von zu Hause ausgezogen bist, kannst du unter bestimmten Voraussetzungen noch über deine Familie versichert bleiben. Daher lohnt sich ein gemeinsamer Vorab-Check mit deinen Eltern, bei denen ihr prüft, welche Versicherungen über die Familie für dich abgeschlossen sind. Gerade bei älteren Versicherungen lohnt sich ein Blick in die genauen Vertragsbedingungen, um sinnvolle oder auch notwendige Aktualisierungen vornehmen zu lassen. Bei allen bestehenden Versicherungen solltest du in jedem Fall deinen Studentenstatus melden, um sicherzustellen, dass du weiterhin abgesichert bist. Im gleichen Zuge kannst du klären, welche Auswirkungen dein Studium auf deine Absicherung hat.

Must-haves: Diese Versicherung solltest du als Student haben

Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist für Studenten nicht nur ein absolutes Must-have, sondern sogar Pflicht. Der Vorteil für Studenten: Bis zu ihrem 25. Geburtstag sind sie in der Regel in der gesetzlichen Krankenversicherung bei ihren Eltern beitragsfrei mitversichert. Dieser Zeitraum kann sich um bis zu 12 Monate verlängern, wenn du zuvor einen freiwilligen Wehrdienst, einen anerkannten Freiwilligendienst oder eine Tätigkeit als Entwicklungshelfer übernommen hast. Wichtig ist, gleich zu Beginn des Studiums den Nachweis bei der Krankenversicherung zu erbringen. Allerdings gibt es bei der gesetzlichen „Familienversicherung“ auch Grenzen: Als Student unter 25 Jahren darfst du aktuell nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten, nur in den Semesterferien in Vollzeit tätig sein und monatlich nicht mehr als 450 Euro bei geringfügiger Beschäftigung verdienen. Nur so hast du in der Regel einen Anspruch auf die gesetzliche „Familienversicherung“.

Ab dem 25. Lebensjahr sind Studenten versicherungspflichtig und erhalten nicht mehr den Schutz über ihre Eltern. Sie können sich aber bis zur Vollendung des 30. Lebensjahrs noch in der gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung über gesonderte Studentenbeiträge freuen. Durchschnittlich kann ein Student ohne Kinder aktuell mit rund 109 Euro im Monat rechnen. Ab dem 30. Lebensjahr muss er dann deutlich tiefer in die Tasche greifen. Bis Ende 2019 war diese 30 Jahre-Grenze noch an den Abschluss des 14. Fachsemesters gekoppelt, seit 2020 ist die studentische Krankenversicherung unabhängig von der Semesteranzahl.

Sind Studenten aufgrund ihrer Eltern bereits privatversichert, können sie sich zu Beginn des Studiums von der Krankenversicherungspflicht befreien und privat krankenversichert bleiben. Dieser Befreiungsantrag muss innerhalb der ersten drei Monate der Versicherungspflicht erfolgen und gilt in der Regel für die komplette Zeit des Studiums. Bedeutet auch: Du solltest dich vor Beginn des Studiums entscheiden, ob du dich privat oder gesetzlich versicherst. Hinzu kommt, dass Kinder von privat versicherten Beamten nach dem Studium nicht mehr in eine gesetzliche Krankenversicherung wechseln können. Es sei denn, sie nehmen eine versicherungspflichtige Beschäftigung unterhalb der Versicherungspflichtgrenze (Jahresarbeitsentgeltgrenze, kurz: JAEG) an.

Welche Versicherungen sind darüber hinaus sinnvoll?

Private Haftpflichtversicherung

Sie ist zwar keine Pflichtversicherung, wie der Name vermuten mag, aber dennoch die wichtigste freiwillige Versicherung für Studenten: Mal eben ausversehen das Longboard vom Kommilitonen kaputt gemacht und einen Verkehrsunfall verursacht? Oder im Hörsaal den Kaffee auf den Laptop der Person neben dir gekippt? Auch Studenten sind vor Missgeschicken nicht bewahrt – umso wichtiger also, sinnvoll abgesichert zu sein. Ähnlich wie bei der Krankenversicherung gilt auch hier: Studenten sind in der Regel in der privaten Haftpflichtversicherung ihrer Eltern mitversichert, solange sie die vertraglich festgelegte Altersgrenze (meist 25 Jahre) nicht überschreiten oder ihr erstes Studium abgeschlossen haben. Bei einigen Versicherern spielt es auch eine Rolle, ob du noch im Elternhaus wohnst oder bereits deine eigene Wohnung bezogen hast. Wie immer lohnt sich hier ein Blick auf die genauen Voraussetzungen für den Versicherungsschutz, die du auch erfragen kannst, wenn du dem Versicherungsunternehmen deinen Studentenstatus meldest. 

Berufsunfähigkeitsversicherung

Du gehst doch noch gar keinem „Beruf“ nach und sollst dir schon Gedanken über eine mögliche Berufsunfähigkeit machen? Dabei kann auch für Studenten eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) äußerst sinnvoll sein. Statistisch gesehen wird jeder vierte Deutsche aus gesundheitlichen Gründen berufsunfähig. Zu den Hauptursachen zählen psychische Erkrankungen und diese machen eben auch vor Studenten nicht halt. Gerade ein Studium kann stressig sein: harte Klausurenphasen, das erste Mal auf sich allein gestellt sein, Zukunftsängste und vielleicht noch ein zeitfressender Nebenjob, um das Studium zu finanzieren. Alles Dinge, die in einem Studium nicht zu unterschätzen sind. Entscheidend ist, dass Studenten meist keinen Anspruch auf eine staatliche Erwerbsminderungsrente haben, wenn sie berufsunfähig werden. Diese staatliche Unterstützung bei Erwerbsunfähigkeit hat in der Regel nur, wer mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat. Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann dich dahingehend absichern, sodass du eine monatliche Rente erhältst, wenn bei dir zum Beispiel eine schwere Krankheit diagnostiziert wird und du dadurch berufsunfähig wirst.

Als Student profitierst du meist von günstigen Beiträgen und es gibt Versicherungspolicen, die sich sehr dynamisch an deine Lebenssituation anpassen, indem sie beispielsweise bei finanziellen Engpässen flexibel sind. Ein weiterer Vorteil: Vor dem Abschluss einer BU erfolgt eine Gesundheitsprüfung, die auch Auswirkungen auf deinen zu zahlenden Beitrag haben kann. Schließt du die BU möglichst früh ab, kannst du dir diesen gesundheitlichen Zustand finanziell auch oft für später sichern. Dabei solltest du auf eine „Nachversicherungsgarantie“ achten: Viele Versicherer bieten mit dieser Klausel an, dass sich der Versicherungsumfang im Laufe deines Lebens erhöhen kann – ohne eine erneute Gesundheitsprüfung. Unterschieden wird dabei zwischen der ereignisunabhängigen und ereignisabhängigen Nachversicherungsgarantie. Bei der zweiten Variante ist die Erhöhung an bestimmte Ereignisse in deinem Leben geknüpft, zum Beispiel an eine Hochzeit, eine Beförderung oder die Geburt eines Kindes.

Auch wenn für Studenten günstige Tarife angeboten werden, kann sich nicht jeder Student eine Berufsunfähigkeitsversicherung finanziell leisten. Es kann auch sein, dass dir Versicherer eine BU verweigern, weil in der Gesundheitsprüfung bestimmte Vorerkrankungen festgestellt werden. Eine Alternative kann dafür die Grundfähigkeitsversicherung sein. Für Studierende im Bereich Lehramt oder Verwaltungswissenschaften, die später oftmals verbeamtet werden, kommt eher eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel in Frage. Unsere Financial Consultants erklären dir gerne im persönlichen Gespräch die Unterschiede und prüfen mit dir, welche Lösung für dich sinnvoll ist.

Versicherungscheck für Studenten

Nice-to-have: Hier spielt deine individuelle Situation eine Rolle

Unfallversicherung

Wenn du ein aktiver Student bist, der viel Sport treibt, kann eine Unfallversicherung als Absicherung für dich sinnvoll sein. Fakt ist, dass jeder Student über die gesetzliche Unfallversicherung der eigenen Universität oder Hochschule abgesichert ist. Diese gilt aber nur für den Hin- und Rückweg zur Uni sowie für die Zeit auf dem Campus. Passiert hier ein Unfall, übernimmt die Unfallkasse die Kosten für eine medizinische Behandlung oder im Falle einer Invalidität eine Rente. Ebenso bist du über deinen Arbeitgeber für die Hin- und Rückwege zum Arbeitsplatz versichert, wenn du einen Studentenjob hast, bei dem du regulär angemeldet bist. Eine private Unfallversicherung schützt dich hingegen, wenn es zu Unfällen in deiner Freizeit kommt. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung schützt sie aber nicht vor den finanziellen Folgen von Krankheiten.

Hausratversicherung für die eigene WG

Mit dem Start ins Studium heißt es meist „Tschüss Hotel Mama“ und es geht mit Sack und Pack in die eigenen vier Wände. Doch braucht man als Student eine Hausratversicherung für die eigene Wohnung oder Wohngemeinschaft? Als Faustregel gilt hier: Wenn du den Wert deiner Einrichtungsgegenstände nicht durch deine Ersparnisse ersetzen kannst, ist eine Hausratversicherung für dich empfehlenswert. Allgemein ist bei einer Hausratversicherung immer auf den Betrag für den Neuwert der versicherten Gegenstände zu achten, der die vertraglich festgehaltene Versicherungssumme bestimmt, die im Schadenfall ersetzt wird. Pauschal sind es meist 650 Euro pro Quadratmeter.

Bei der Hausratversicherung profitieren wieder Studenten, die sich noch im Erststudium befinden und noch nicht vorher gearbeitet haben: Sie können sich meist über die Eltern mitversichern. Ein Blick in die jeweiligen Vertragsbedingungen hilft zu erfahren, ob dies möglicherweise an den Erstwohnsitz bei den Eltern geknüpft ist und die studentische Wohnung nur der Zweitwohnsitz sein darf. Alternativ bieten einige Versicherer spezielle Tarife für junge Leute.

Für WGs gibt es wiederum verschiedene Absicherungsmöglichkeiten: Einerseits kann der Hauptmieter die gesamte Wohnung versichern und die Versicherungssumme unter allen Mitbewohnern aufteilen. Das ist sinnvoll, wenn die WG-Mitglieder häufiger wechseln. Andererseits kann jeder Mitbewohner eine eigene Hausratversicherung abschließen und damit nur die eigenen Gegenstände versichern, die sich in seinem Zimmer befinden. Die Küche, das Badezimmer und andere Gemeinschaftsräume bleiben so unversichert. Möglicherweise steht daher in den Versicherungsbedingungen, dass die Zimmer immer abgeschlossen sein müssen.

Kfz-Versicherung für Uni-Pendler

Für viele Studenten spielt das Auto mit dem Start des Studiums erstmal keine Rolle mehr. Allerdings gibt es auch einige Studierende, die bei ihren Eltern wohnen bleiben und täglich mit dem Auto zur Universität pendeln oder wiederum jene, die sich von ihrem Auto für die Studienzeit nicht trennen. Gehörst du zu diesen Studenten, ist eine Kfz-Versicherung ebenfalls ein Must-have. Auch bei der Pflichtversicherung kann sich das Vergleichen von Tarifen lohnen und du solltest dir gut überlegen, ob für dich ein Teil- oder Vollkaskoschutz sinnvoll ist.

Auslandskrankenversicherung für Weltenbummler

Viele Studenten verbringen ein oder zwei Semester im Ausland, zum Teil wird ein Auslandsstudium sogar von der Universität gefordert. Zwar bieten einige gesetzliche Krankenversicherungen in manchen Fällen für Studenten im Ausland die gleichen Leistungen, allerdings können sie auch deutlich geringer ausfallen. Gleiche Leistungen gelten meist nur für ein Studium an Universitäten in Europa, wo ein Sozialversicherungsabkommen zwischen den Ländern besteht.

Krankenrücktransporte, privatärztliche Behandlungen oder andere Leistungen sind zumeist nicht in den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung inkludiert. Bei Studienaufenthalten über die europäischen Landesgrenzen hinweg, beispielsweise in den USA oder in Asien, greifen normalerweise die gesetzlichen Leistungen nicht. Eine ergänzende Auslandskrankenversicherung ist daher ratsam. Eine Auslandskrankenversicherung kannst du über eine feste Laufzeit abschließen, die in der Regel nicht verlängert werden kann. Hier sollten neben dem Preis vor allem die Bedingungen und die Leistungen stimmen, damit du auch für dein Auslandsstudium gut abgesichert bist.

Vermögensaufbau und Altersvorsorge im Studium starten

Vermögensaufbau mit minimalem Studentenbudget starten oder bereits im Studium ein bisschen Geld fürs Alter zurücklegen? Das ist nicht so abwegig, wie du vielleicht vermuten magst. Egal, ob Investment über Fondssparen, ETF-Sparplan, Riestern oder andere Lösungen für die private Altersvorsorge. In einem weiteren Blogartikel haben wir dir zusammengestellt, wie du bereits mit einem kleinen monatlichen Betrag schon heute dein Vermögen von morgen aufbauen kannst.

Nicht alles alleine machen

So viele verschiedene Anbieter und Tarife – und dann sollst du auch noch genau auf die Vertragsbedingungen und die Leistungsumfänge achten? Du möchtest deine Zeit lieber ins Studium investieren, als dich überfordert mit den Versicherungen auseinanderzusetzen? Da sich ein Vergleich von Versicherungstarifen vor allem für deinen Geldbeutel und deine Leistungen bezahlt machen kann, lohnt es sich aber. Unsere Financial Consultants nehmen dir diese Arbeit ab und beraten dich gerne individuell.