Die Drei-Schichten der Altersvorsorge

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23. September 2022

Bereits heute reicht bei vielen Menschen die gesetzliche Rente nicht mehr zum Leben. Und diese Entwicklung wird in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter voranschreiten. Daher ist es zunehmend wichtig, zusätzlich privat vorzusorgen. Wir verraten dir, was es dabei unter anderem zu beachten gibt und was das Drei-Schichten-Modell damit zu tun hat. 

Demografischer Wandel und Armutsrisiko

Lange war die gesetzliche Altersvorsorge in Deutschland gut und leistungsstark – und international angesehen. Selbst die weltweite Banken- und Finanzkrise 2008 überstand die Rentenkasse unbeschadet und es ging damals kein Kapital verloren. Doch die sorgenfreien Jahre in der Geschichte der Deutschen Rentenversicherung gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Das hat vor allem einen Grund: Die Bevölkerung wird immer älter. Die Lebenserwartung beträgt heute rund 79 Jahre bei der männlichen Bevölkerung und etwa 83 Jahre bei den Frauen. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass immer mehr Menschen immer länger Rente beziehen. Dagegen gibt es immer weniger Erwerbstätige, die die Renten finanzieren. Kamen 1992 auf eine Person in Rente noch 2,7 Beitragszahlerinnen und -zahler, lag das Verhältnis 2020 nur noch bei eins zu 1,8; Tendenz weiter fallend.

Hinzu kommt unter anderem das immer weiter sinkende Rentenniveau, wodurch das Armutsrisiko im Alter zunimmt. Zwar plant die Bundesregierung laut dem Koalitionsvertrag, das Rentenniveau zu stabilisieren, dennoch ist es ratsam, sich unabhängiger von staatlichen Leistungen im Alter zu machen. Dabei kommt es auf die richtige Planung an. Das Drei-Schichten-Modell kann dir dabei helfen, finanzielle Sorgen im Rentenalter zu minimieren.

Die drei Schichten der Altersvorsorge

Das Drei-Schichten-Modell setzt sich, wie es der Name schon sagt, aus drei Elementen zusammen. Vorstellen kannst du dir die Altersvorsorge wie ein Haus. Ganz unten – sozusagen als Fundament – befindet sich die Basisvorsorge als Schicht eins. Dabei handelt es sich in der Regel um die gesetzliche Rentenversicherung. Eine Etage darüber befindet sich in der zweiten Schicht die staatlich geförderte Vorsorge (kapitalgedeckte Zusatzversorgung). Abschließend folgt mit der privaten Vorsorge in Schicht drei das schützende Dach.

Schicht 1: Basisvorsorge

Zur Basisvorsorge zählen neben der gesetzlichen Rentenversicherung die Beamtenversorgung, die Alterssicherung der Landwirte sowie weitere berufsständige Versorgungseinrichtungen. Auch die kapitalgedeckte Rürup-Rente ist Teil der ersten Schicht. Für alle gilt, dass sie Leistungen ausschließlich als Rentenzahlung erbringen. Man kann sie auch nicht erben, vererben, kündigen oder beleihen und ebenfalls keine Einzahlungen wieder entnehmen. Die Besteuerung ist nachgelagert.

Schicht 2: staatlich geförderte Vorsorge

Die staatlich geförderte Zusatzvorsorge umfasst die betriebliche Altersvorsorge (bAV), die Riester-Rente und die Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes. Der Staat unterstützt dich in der zweiten Schicht unter anderem durch Steuerfreiheit deiner Beiträge in der Ansparphase und gewährt bei der Riester-Rente darüber hinaus Zulagen. Auch die Leistungen aus der zweiten Schicht werden grundsätzlich als Rente ausgezahlt. Zum Renteneintritt kannst du dich aber alternativ für eine Einmalleistung (bei Riester bis zu 30 Prozent des dann vorhandenen Kapitals) entscheiden. Egal ob laufende Rente oder Einmalzahlung: Die Auszahlungen unterliegen wie in der ersten Schicht in voller Höhe der nachgelagerten Besteuerung.

Schicht 3: zusätzliche private Vorsorge

Zur dritten Schicht gehören alle nicht geförderten Altersvorsorgeprodukte. Dazu zählen ebenso private Renten- und Lebensversicherungen, Fondsparpläne, Wertpapiere und Investmentfonds wie auch Immobilien und andere Altersvorsorgeprodukte. Die benannten Altersvorsorgeprodukte der dritten Schicht sind in der Ansparphase nicht gefördert. Die Förderung kann hier zum Auszahlungszeitpunkt einsetzen in Form einer günstigeren Besteuerung. So werden zum Beispiel lebenslange Renten nur mit dem Ertragsanteil besteuert, welcher sich nach dem Lebensjahr beim Erstbezug richtet. Für Kapitalauszahlungen besteht die Chance, nur die Hälfte der Erträge zum persönlichen Steuersatz versteuern zu müssen. Hier solltest du auf die Voraussetzungen in deinem Vertrag achten.

Dein Vorteil bei Produkten aus der dritten Schicht: Du kannst den Aufbau deiner Altersvorsorge in der Regel deutlich flexibler gestalten und zum gewünschten Rentenbeginn frei über das vorhandene Kapital verfügen.

Die Altersvorsorge als finanzielle Absicherung

Die meisten Menschen in Deutschland haben durch die Basisvorsorge einen Grundstock in Sachen Altersvorsorge. Jedoch ist es nicht ratsam, nur auf diese Vorsorge zu setzen, da niemand vorhersehen kann, was das eigene Leben bereithält. Stattdessen empfiehlt es sich daher, vielfältige Formen der Altersvorsorge zu nutzen und verschiedene Produkte zu kombinieren. Auch eine gewisse Flexibilität der Produkte kann eine gute Vorsorge unterstützen.

Solltest du noch nicht über ergänzende Bausteine zur Basisvorsorge nachgedacht haben, dann solltest du unbedingt damit starten, denn bei der Altersvorsorge ist die Zeit ein ganz entscheidender Faktor. So kannst du dir beispielsweise Vorteile in Hinblick auf den Rentenfaktor sichern. Dieser legt genau fest, wie viel Rente auf das Ersparte am Ende als monatliche Rate ausgezahlt wird. Er macht es möglich, das gebildete Kapital in eine lebenslange Rente umzurechnen. So ist der Rentenfaktor sehr hilfreich, wenn es um den Vergleich verschiedener Anbieter geht.

Daher sollte das Thema Altersvorsorge bei dir spätestens dann auf der Agenda stehen, wenn du das erste Mal davon hörst oder liest. Noch besser wäre es, wenn deine Eltern bereits einen Sparplan eingerichtet hätten, als du noch ein Kind warst. Haben sie dies nicht getan, kannst du dies zumindest für deine eigenen Kinder planen. Sind diese dann 18 Jahre alt, übernehmen sie den Vertrag und können von der langen Laufzeit und dem damit einhergehenden Zinseszinseffekt profitieren. So kann am Ende selbst bei einem monatlichen Betrag von 25 oder 50 Euro eine attraktive Summe herauskommen.

Doch auch wenn du vielleicht denkst, dass du schon viel zu spät dran bist mit deiner Altersvorsorge: Es ist besser, spät damit zu starten als nie. Denn in der Regel wirkt es sich positiv aus, sobald sich jemand dafür entscheidet, Geld zur Seite zu legen, wobei je nach Alter individuell überprüft werden sollte, welche Produkte und Strategien sinnvoll sind und was möglich ist. Das optimale Produkt zu finden ist aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten oft gar nicht so einfach. Wir von HORBACH beraten dich daher individuell und finden gemeinsam Vorsorgelösungen, die zu dir und deinem Leben passen. 

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